Feste feiern, wie sie fallen

Seit meinem letzten Eintrag war ich drei mal im Fitness Studio und was soll ich sagen? Es läuft großartig! Ich habe einen Weg gefunden, wie ich einerseits vernünftig trainieren kann, ohne mir dabei zu schaden und mich andererseits so auspowern kann, dass ich mich am Ende wohl fühle, aber nicht in Ohnmacht falle. Ich denke, dass da jede*r für sich selbst schauen muss, was gut funktioniert und natürlich will ich auch nicht behaupten, dass es NUR einfach ist. Wenn ich mich aufwärme und mich zwinge nicht direkt zu sprinten, dann schaue ich noch oft die anderen Leute an und frage mich, ob sie mehr schaffen, als ich und, ob ihnen das auch auffällt und, ob sie jetzt schlecht über mich denken. Aber das ist völlig schwachsinnig! Ich bin hier und das ist ein Anfang und alles, was zählt.

Außerdem kann man nie wissen, was der/die andere für eine Hintergrundgeschichte hat, wie lange die Person schon trainiert, wie die eigene Verfassung an dem Tag ist und, ob die Person vielleicht schon seit Jahren Sport macht. Ich fange gerade erst wieder an und es hat seine Gründe, dass es so lange gedauert hat, aber der größte Erfolg ist nicht, dass ich die Schnellste bin oder vermeintlich „besser“ bin, als andere sondern, dass ich es geschafft habe es zu versuchen und, dass ich nicht ausgebe, bis Sport etwas ganz alltägliches geworden ist und ich es liebe, weil es mir gut tut und nicht, weil ich mich damit selbst bestrafen oder mir Essen „erarbeiten“ kann.

Ich versuche jetzt immer das Training durch zuziehen, ohne mich so zu verausgaben, dass es mir wirklich schlecht geht. Denn anderthalb Stunden vernünftiges Training sind effektiver, als eine Stunde übertreiben und danach gar nichts mehr können. Wenn mein Training dann beendet ist, erlaube ich mir noch mich für einen Moment völlig auszupowern, weil ich dieses Gefühl einfach immer noch liebe auch, weil ich weit über 10 Jahre Leichtathletik gemacht habe und das einfach dazu gehört. Deswegen laufe ich am Ende noch mal 2 Runden (also 800m wie damals :D) aus und beschleunige dabei auf den letzten 200-300 Metern so schnell wie ich kann. Ich glaube, dass ich da einen guten Kompromiss für die beiden Seiten in mir gefunden habe. Solange ich dem gesunden Teil immer mehr Platz einräume, als dem anderen.